Seit langer Zeit schon tobt die Diskussion um Nutzen und Schaden von Amalgam-Füllungen in Zähnen. Während es für Zahnärzte ein alt bewährtes, gut haltbares und kostengünstiges Füllmaterial ist, fürchten Andere um die gesundheitlichen Auswirkungen des zugesetzten Quecksilbers.
Das Wichtigste in Kürze:
- Studien belegen: eine Schädigung der geistigen und körperlichen Entwicklung von Kindern durch Amalgam-Füllungen ist sehr unwahrscheinlich.
- Dennoch gilt: seit Mitte 2018 dürfen Kinder unter 15 Jahren und Schwangere keine Amalgam-Füllungen mehr erhalten.
Seit langer Zeit schon tobt die Diskussion um Nutzen und Schaden von Amalgam-Füllungen in Zähnen. Während es für Zahnärzte ein alt bewährtes, gut haltbares und kostengünstiges Füllmaterial ist, fürchten Andere um die gesundheitlichen Auswirkungen des zugesetzten Quecksilbers. Vor allem steht es in Verdacht, die noch unreifen Organe von Kleinkindern wie Gehirn, Nerven und Nieren zu schädigen.
Zwei vertrauenswürdige Studien aus den USA und aus Portugal belegen nun, dass Kinder im Alter von 6 – 10 Jahren, die zumindest eine Amalgam-Füllung besitzen, geringfügig mehr Quecksilber im Körper haben als ihre Altersgenossen mit Kunststofffüllungen. Diese Mengen sind aber mit großer Wahrscheinlichkeit zu gering, um Intelligenz, Konzentration und körperliche Entwicklung in den nächsten 5 Jahren zu beeinträchtigen. Die Forschungsergebnisse beantworten nicht, ob Füllungen schaden können, wenn sie länger als die untersuchten 5 Jahre im Mund verbleiben.
Um einem maximalen Sicherheitsgedanken Rechnung zu tragen, hat die EU im Mai 2017 in einer Quecksilberverordnung angeordnet, dass Amalgam ab Juli 2018 nicht mehr bei der zahnärztlichen Behandlung von Milchzähnen, von Kindern unter 15 Jahren und von Schwangeren oder Stillenden verwendet werden darf. Darüber hinaus gilt natürlich: eine gesunde Ernährung und eine gute Zahnpflege mit Fluorid-haltiger Zahnpasta sind die besten Maßnahmen um Karies gar nicht erst entstehen zu lassen.
Amalgamfüllung – gefährliches Quecksilber im Zahn? Infos auf Medizin-transparent.at (ein Projekt von Cochrane Österreich)