Hilft eine Ozonbehandlung gegen Karies?

Stand:
"Ozon statt Bohren": Mit solchen Schlagzeilen berichten Medien über ein Angebot der Dental-Industrie. Völlig schmerzfrei pustet die Ozondusche über den kariösen Zahn und tötet angeblich 99,9 Prozent der Bakterien.
Ozonspray (Ozondusche) zur Behandlung gegen Karies

Das Wichtigste in Kürze:

  • Zu Wirksamkeit und Sicherheit einer Ozonbehandlung fehlen gut gemachte Untersuchungen.
  • Es gibt zwar positive Hinweise, aber keinen Vergleich zur herkömmlichen Kariesbehandlung.
  • Ungeklärt sind bisher die nötige Dosis und mögliche Risiken.
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Eine Ozonbehandlung gegen Karies ist eine relativ neue und alternative Methode, die in der Zahnmedizin zunehmend diskutiert wird. Dabei wird Ozon in Form eines Gases eingesetzt, um Kariesbakterien abzutöten und die betroffenen Zahnschmelzbereiche zu desinfizieren. Die Methode wird vor allem als eine schmerzfreie und minimal-invasive Behandlungsmethode angepriesen, die Bohrungen oder Füllungen reduzieren könnte.

Ob das wirklich funktioniert und tatsächlich den Bohrer ersetzen kann, wurde in verschiedenen Studien untersucht. Die Frage ist allerdings, wie viele davon wirklich so gut gemacht sind, dass sie aussagekräftig sind.

Laut dem Forscher-Netzwerk Cochrane Collaboration fehlen gut gemachte Untersuchungen zu Wirksamkeit und Sicherheit einer Ozonbehandlung. Es gebe nur "einige positive Hinweise". Das reiche "nicht aus, um die Ozontherapie für die Allgemeinheit zu empfehlen".

Ungeklärt sei bislang, wie Ozon im Vergleich zur etablierten Kariestherapie abschneidet, für welche Kariesformen und in welcher Dosis die Methode geeignet wäre und welche Risiken bestehen (Ozon kann ab einer gewissen Konzentration giftig wirken).

 

Mehr zum Thema:


Ozonbehandlung der Zähne: wirksam gegen Karies? - Infos auf medizin-transparent.at (Projekt von Cochrane Österreich)

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