Das Wichtigste in Kürze:
- Die Studien, mit denen Hersteller werben, sind nicht aussagekräftig.
- Langfristige Folgen sind nicht erforscht.
Kann man Zähne von außen wieder mit Zahnschmelz versorgen, so wie man Haarschäden angeblich mit speziellen Shampoos reparieren kann? Forschende sehen die Versprechen der Werbung für Zahnpasta mit Hydroxylapatit (HAP) kritisch.
Hydroxylapatit ist ein natürlich vorkommendes Mineral, das auch der Hauptbestandteil unseres Zahnschmelzes und unserer Knochen ist. In Zahnpasten wird eine synthetische Form verwendet, die in winzigen Partikeln vorliegt (oft nanokristallin), um sich an geschädigte Zahnschmelzbereiche anzulagern. Aber wie wirksam ist das Ganze wirklich?
Die Fachleute von "Medizin transparent" (Cochrane Forscher-Netzwerk) kommen im Jahr 2023 zu dem Ergebnis: Auch wenn Hersteller auf ihren HAP-haltigen Produkten mit zahlreichen Studien werben, ist die Wirksamkeit nicht ausreichend erforscht. Denn die Studien sind nur von bescheidener Qualität. "Es ist zurzeit nicht nur unklar, ob Hydroxylapatit gegen Schmerzempfindlichkeit der Zähne oder Karies hilft. Auch viele andere Fragen rund um Hydroxylapatit sind derzeit nur schlecht oder gar nicht erforscht."
Völlig offen sei beispielsweise, wie lange es wirke und welche langfristigen Folgen der Gebrauch von Nano-Partikeln im Mund habe.
Hydroxylapatit, flüssiger Zahnschmelz - Infos auf Medizin-transparent.at (ein Projekt von Cochrane Österreich)